Ob Sie nun glattes, lockiges oder feinporiges Haar haben – Ihr Haartyp kann sich im Laufe Ihres Lebens mehrfach verändern. Tatsächlich gibt es über 35 verschiedene Haartypen, und bei manchen Menschen verändert sich die Haarstruktur sogar über Nacht – zum Beispiel nach einer hormonellen Umstellung.
Das mag überraschend klingen, doch es ist nachvollziehbar: Haare bestehen aus denselben Eiweißverbindungen wie Nashornhörner, Pferdehufe oder Vogelfedern. Kein Wunder also, dass sie so vielfältig und anpassungsfähig sind. Bevor Sie jedoch größere Veränderungen an Ihrer Haarpflege oder Frisur planen, sollten Sie sich von einer Dermatologin, einem Dermatologen oder einer Trichologin/einem Trichologen beraten lassen.
Bevor wir uns mit konkreten Pflegetipps oder möglichen Veränderungen beschäftigen, lohnt es sich, die Grundlagen zu verstehen. Lernen Sie die verschiedenen Haartypen kennen und finden Sie heraus, welcher Haartyp Sie sind. Denn nur wenn Sie Ihren individuellen Haartyp bestimmen, können Sie Ihre Haare optimal pflegen.
1. Die verschiedenen Haartypen nach Struktur und Lockenform
Ob Ihr Haar glatt, wellig oder stark gelockt ist – Ihr Haartyp ist genetisch festgelegt. Doch äußere Einflüsse wie hormonelle Veränderungen, das Alter oder klimatische Bedingungen können seine Eigenschaften im Laufe der Zeit verändern.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Haartypen, geordnet nach ihrer Struktur und dem natürlichen Lockenmuster.
Glattes Haar (Typ 1)
Glatte Haare sind meist seidig, glänzend und fallen ohne großen Aufwand von selbst in Form. Wenn sich bei Ihnen Locken kaum halten, gehören Sie wahrscheinlich zu diesem Haartyp.
1A
Sehr feines, glattes Haar ohne Volumen oder Bewegung. Es liegt flach an und wirkt oft kraftlos.
1B
Glatt mit etwas mehr Struktur. Die Spitzen können sich leicht eindrehen.
1C
Kräftig, dick und schwer zu stylen – insbesondere, wenn es um Locken geht.
Welliges Haar (Typ 2)
Welliges Haar liegt zwischen glatt und lockig. Es wirkt oft natürlich bewegt und hat einen lässigen, etwas ungebändigten Charakter.
2A
Leichte, kaum sichtbare Wellen. Das Haar fällt weich und locker.
2B
Deutlichere Wellen, häufig mit leichtem Frizz. Feuchtigkeit hat hier oft großen Einfluss.
2C
Nahezu lockig – voluminös, dick und oft schwer kontrollierbar.
Lockiges Haar (Typ 3)
Lockiges Haar wirkt lebendig, federnd und hat von Natur aus viel Dynamik. Gleichzeitig kann es anspruchsvoll in der Pflege sein.
3A
Große Spiral-Locken, weich und glänzend.
3B
Dichtes Haar mit engeren Locken und viel Volumen.
3C
Korkenzieherlocken – stark definiert und sehr kompakt.
Krauses bzw. stark gelocktes Haar (Typ 4)
Die engsten Locken fallen unter Typ 4. Dieses Haar hat besonders viel Volumen, auch wenn es durch sogenannte „Shrinkage“ oft kürzer erscheint, als es tatsächlich ist.
4A
Deutlich erkennbare, S-förmige Locken.
4B
Ein gezacktes, Zickzack-Muster. Sehr weich und fluffig.
4C
Extrem enge Locken – sehr dicht, mit starker Struktur und hohem Feuchtigkeitsbedarf.
2. Haarporosität: Warum Ihre Haare Feuchtigkeit lieben oder abweisen
Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr Haar Öl wie ein Schwamm aufsaugt – oder Wasser komplett abstößt? Das liegt an der sogenannten Haarporosität. Sie beschreibt, wie gut Ihr Haar Feuchtigkeit aufnimmt und speichert – eine Eigenschaft, die man nicht sieht, aber deutlich spürt.
Fragen Sie sich: Was bedeutet eigentlich „geringe Porosität“? Oder wie funktioniert hochporöses Haar? Werfen wir gemeinsam einen genaueren Blick darauf.
Haare mit geringer Porosität: Feuchtigkeit? Fehlanzeige!
Wenn Wasser auf Ihrem Haar eher abperlt als einzieht, haben Sie möglicherweise Haare mit niedriger Porosität.
- Typische Anzeichen: Haare trocknen sehr langsam, Produkte setzen sich auf der Oberfläche ab, und Wasser dringt kaum ein.
- Pflege-Tipp: Verwenden Sie leichte Produkte und führen Sie Tiefenpflege mit Wärme durch, um die Schuppenschicht zu öffnen.
Haare mit mittlerer Porosität: Die perfekte Balance
Dieser Haartyp nimmt Feuchtigkeit gut auf und behält sie – ohne großen Aufwand.
- Typische Anzeichen: Normale Trocknungszeit, Frisuren halten gut, und die Feuchtigkeitsbalance stimmt.
- Pflege-Tipp: Vermeiden Sie Überpflegung – weder zu viel Protein noch zu viel Feuchtigkeit.
Haare mit hoher Porosität: Durstig, aber pflegeintensiv
Dieser Haartyp saugt Feuchtigkeit schnell auf, verliert sie aber genauso schnell wieder. Das Ergebnis: Frizz, Trockenheit und Haarbruch.
- Typische Anzeichen: Haare trocknen extrem schnell, sind anfällig für Frizz und fühlen sich schnell trocken an.
- Pflege-Tipp: Verwenden Sie reichhaltige Pflegeprodukte, tiefenwirksame Conditioner und Leave-ins, um die Feuchtigkeit zu bewahren.
3. Haarfarben: Jeder Farbton erzählt seine eigene Geschichte
Haarfarbe ist nicht nur ein optisches Merkmal – sie ist genetisch einzigartig und kann Hinweise auf Ihre Herkunft oder sogar evolutionäre Besonderheiten geben. Einige Haarfarben sind so selten wie Diamanten. Zeit, Ihre Farbe besser kennenzulernen!
Blond: Mehr als nur ein Farbton
Weltweit sind nur etwa 2 % der Erwachsenen natürlich blond. Doch „blond“ ist nicht gleich „blond“ – die Vielfalt reicht von fast weiß bis goldfarben.
- Platinblond – Fast weiß, extrem hell.
- Aschblond – Kühle, silbrige Nuancen.
- Goldblond – Warmer, sonniger Glanz.
- Strawberry Blond – Mischung aus Blond und Rot.
- Dunkelblond – Beinahe bräunlich, aber noch blond.
👉 Wussten Sie, dass natürlich gelocktes blondes Haar eine der seltensten Kombinationen weltweit ist?
Schwarz: Der häufigste, aber nicht langweiligste Farbton
Schwarze Haare kommen weltweit am häufigsten vor, unterscheiden sich aber stark in ihren Nuancen.
- Tiefschwarz – Dunkelstes Schwarz mit blauem Schimmer.
- Weiches Schwarz – Warmes Schwarz mit bräunlichem Unterton.
- Blauschwarz – Kühle Kombination aus Schwarz und Blau.
- Braunschwarz – Fast Schwarz, aber mit warmem Braunton.
👉 Schwarzes Haar ist am widerstandsfähigsten – die einzelnen Strähnen sind besonders dick.
Texturvarianten bei schwarzem Haar (insbesondere bei afrikanischen Haartypen)
Nicht alle schwarzen Haare sind gleich! Es gibt sie in unterschiedlichen Strukturen – von seidig glatt bis stark gekräuselt.
- Feines schwarzes Haar – Weich, aber dicht. Kann wellig oder leicht gelockt sein.
- Kräftiges schwarzes Haar – Dicke Strähnen mit starkem Lockenmuster.
- Krauses schwarzes Haar (Typ 4A–4C) – Extrem dicht, eng gelockt oder spiralig.
👉 Fun Fact: Einige melanesische Bevölkerungsgruppen haben von Natur aus blondes Afrohaar – ganz ohne europäische Gene!
Braun: Der wandelbarste aller Haartypen
Braune Haare bieten die größte Farbvielfalt – von hell bis tief schokoladig.
- Hellbraun – Fast blond, sehr weich.
- Aschbraun – Kühle, graustichige Nuance.
- Goldbraun – Warm und honigfarben.
- Kastanienbraun – Sattes Braun mit einem Hauch Rot.
- Mahagoni – Dunkles, rotstichiges Braun.
- Dunkelbraun – Nahezu schwarz, aber mit warmem Unterton.
Rot: Die seltenste Haarfarbe der Welt
Nur 1–2 % der Weltbevölkerung haben natürlich rote Haare – eine genetische Rarität!
- Strawberry Blond – Mischung aus Blond und Rot.
- Ginger – Klassisches, leuchtendes Rot.
- Kupferrot – Helles, orangefarbenes Rot.
- Auburn – Tiefes Rotbraun.
- Burgunder – Dunkelrot mit violetten Nuancen.
👉 Interessant: Rothaarige produzieren Vitamin D effizienter als andere Haartypen!
Grau & Weiß: Wenn Silber zum Statement wird
Grau zu werden, ist nicht nur altersbedingt – manche Menschen werden mit weißen Strähnen geboren oder ergrauen bereits in der Jugend.
- Salt & Pepper – Mischung aus Schwarz oder Braun mit grauen Strähnen.
- Stahlgrau – Dunkles, metallisches Grau.
- Silbergrau – Heller, glänzender Grauton.
- Weiß – Pigmentfrei, dadurch fast transparent.
👉 Fun Fact: Blondinen neigen eher zu weißem Haar, Dunkelhaarige eher zu grauem.
4. Haardichte: Wie viele Haare haben Sie eigentlich?
Warum wirken manche Frisuren so voluminös, während andere eher platt erscheinen? Die Antwort liegt in der Haardichte – also wie viele Haarsträhnen auf einem Quadratzentimeter wachsen.
Geringe Haardichte: Weniger Fülle, mehr Herausforderung
Wenn Ihre Kopfhaut leicht durchscheint, haben Sie wahrscheinlich eine niedrige Haardichte – das bedeutet jedoch nicht automatisch dünnes Haar.
- Typische Anzeichen: Wenig Volumen, Kopfhaut sichtbar, Frisuren halten schlecht.
- Pflege-Tipp: Verwenden Sie leichte Volumenprodukte, verzichten Sie auf schwere Öle und setzen Sie auf stufige Haarschnitte.
👉 Blondinen haben im Schnitt bis zu 150.000 Haare – Rothaarige nur etwa 90.000, dafür sind diese meist dicker!
Mittlere Haardichte: Die goldene Mitte
Nicht zu dicht, nicht zu licht – dieser Haartyp ist gut formbar und pflegeleicht.
- Typische Anzeichen: Kopfhaut ist bedeckt, Haare wirken voll, lassen sich gut stylen.
- Pflege-Tipp: Leichte Pflegeprodukte mit Feuchtigkeitsbalance sind ideal.
Hohe Haardichte: Viel Haar, viel Aufwand
Wenn Ihre Friseurin viel Zeit für das Ausdünnen benötigt, dann gehören Sie zur Gruppe mit hoher Haardichte.
- Typische Anzeichen: Dicke Zöpfe, kaum sichtbare Kopfhaut, viel Volumen.
- Pflege-Tipp: Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende, frizz-reduzierende Produkte und reichhaltige Conditioner.
👉 Wussten Sie? Haare mit hoher Dichte brauchen deutlich länger zum Trocknen!
5. Haardicke: Wie dick ist jedes einzelne Haar?
Viele denken, dünnes Haar bedeutet automatisch weniger Volumen – doch entscheidend ist die Dicke jeder einzelnen Haarfaser.
Feines Haar: Zart, weich – und pflegeintensiv
Wenn einzelne Strähnen kaum sichtbar sind, haben Sie wahrscheinlich feines Haar.
- Typische Anzeichen: Sehr weich, wird schnell fettig, Volumen fällt schnell zusammen.
- Pflege-Tipp: Volumen-Shampoos ohne Öl, leichtes Trockenshampoo, keine schweren Buttersorten.
👉 Fun Fact: Menschen mit feinem Haar haben oft mehr Haare – weil sie weniger Platz pro Strähne brauchen!
Mitteldickes Haar: Der ausgeglichene Typ
Gut zu stylen, nicht zu schwer – mitteldickes Haar ist unkompliziert und vielseitig.
- Typische Anzeichen: Spürbare Struktur, aber nicht zu dick. Hält Locken gut.
- Pflege-Tipp: Hydrierende Pflege, aber ohne zu viel Gewicht.
Dickes Haar: Kräftig, stark – aber oft widerspenstig
Wenn Ihr Haar sich anfühlt wie Nähgarn, haben Sie kräftiges, dickes Haar.
- Typische Anzeichen: Rau, frizzig, trocknet langsam.
- Pflege-Tipp: Regelmäßige Tiefenpflege mit reichhaltigen Produkten.
👉 Wussten Sie? Ein einziges dickes Haar kann bis zu 200 Gramm Gewicht tragen!
Haarelastizität: Wie widerstandsfähig ist Ihr Haar?
Die Elastizität Ihrer Haare zeigt, wie stark sie sind – und wie gut sie Belastung aushalten.
Hohe Elastizität: Stark und federnd
Wenn sich Ihr Haar dehnt und in Form zurückspringt, haben Sie Glück!
- Typische Anzeichen: Haare sind flexibel, brechen kaum, behalten ihre Form.
- Pflege-Tipp: Protein- und Feuchtigkeitspflege im Gleichgewicht halten.
👉 Tipp: Lockiges Haar mit hoher Elastizität hält seine Form besonders gut!
Mittlere Elastizität: Ausgeglichen und robust
- Typische Anzeichen: Haare dehnen sich leicht, ohne sofort zu reißen.
- Pflege-Tipp: Auf ein gutes Feuchtigkeits-Protein-Verhältnis achten.
Geringe Elastizität: Bruchanfällig
Wenn Haare sofort reißen, fehlt es ihnen an Elastizität.
- Pflege-Tipp: Kräftigende Masken und Proteinkuren helfen – und Hitze bitte meiden!
Haarwachstumsrichtungen: Warum Ihre Haare machen, was sie wollen
Manche Haare wachsen in Wirbeln, andere liegen brav an. Diese Muster sind genetisch – und manchmal schwer zu bändigen.
Wirbel
- Merkmal: Haare bilden am Oberkopf eine Spiralform.
- Pflege-Tipp: Arbeiten Sie mit dem Wirbel – nicht dagegen!
Haarwirbel / „Cowlicks“
- Merkmal: Eine einzelne Strähne wächst in eine andere Richtung.
- Pflege-Tipp: Mit Hitze glätten oder bewusst integrieren – für den „Undone“-Look.
Gerade wachsende Haare
- Merkmal: Haare liegen flach, kein Volumen.
- Pflege-Tipp: Strukturprodukte und stufiger Schnitt sorgen für mehr Fülle.
Haarzustand: Gesund oder geschädigt?
Wie vital ist Ihr Haar wirklich? Hier kommt der Überblick.
Naturbelassenes (jungfräuliches) Haar
- Merkmal: Unbehandelt, glänzend, gesund.
- Pflege-Tipp: Sanfte Shampoos, wenig Hitze.
Behandeltes Haar
- Merkmal: Gefärbt, geglättet, empfindlicher.
- Pflege-Tipp: Reparierende Pflegeprodukte verwenden.
Geschädigtes Haar
- Merkmal: Trocken, brüchig, gespaltene Spitzen.
- Pflege-Tipp: Feuchtigkeit, Protein, regelmäßiges Schneiden.
Welche dieser Optionen ist kein Haartyp?
Kleine Quizfrage zum Schluss:
A) Krauses Haar
B) Poröses Haar
C) Welliges Haar
D) Glattes Haar
Die Antwort: B – Poröses Haar ist keine Haartyp-Bezeichnung, sondern eine Eigenschaft!
Welcher Haartyp bin ich?
Sind Sie sich noch unsicher? Vielleicht ist Ihr Haar an manchen Tagen glatt, an anderen wellig – oder Sie wissen nicht, ob Ihre Locken 2C oder 3A sind?
Die genaue Bestimmung Ihres Haartyps ist entscheidend für Pflege, Produkte und Styling.
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